Magnesium 6
Die schlechte Bioverfügbarkeit von Nahrungsergänzungsmitteln mit Magnesium ist ein seit langem bekanntes Problem (24). Bereits 1990 stellte eine Studie fest, dass sich Magnesiumcitrat besser in Wasser löst und deshalb eine höhere Bioverfügbarkeit hat als Magnesiumoxid (25).
2019 kamen Wissenschaftler jedoch zu dem Schluss, dass über die Pharmakokinetik von Magnesium nach wie vor wenig bekannt ist (26). Die Pharmakokinetik befasst sich mit den Wirkmechanismen und der Verstoffwechslung von Substanzen im menschlichen Körper. Bekannt ist, dass Magnesium durch zwei verschiedene Wege im Jejunum und Ileum aufgenommen wird, zwei Abschnitte des Dünndarms (27).
Für eine 2021 veröffentlichte Studie fanden Forscher heraus, dass der menschliche Stoffwechsel organische Formen von Magnesium generell besser verwerten kann als anorganische Versionen (28). anorganisch bedeutet, das Magnesium stammt von Gesteinen. Organisches Magnesium kommt dagegen von verschiedenen Lebensmitteln.
Schwierig: Magnesiumverwertung bestimmen
Mit wissenschaftlichen Methoden ist es am Menschen schwierig, die Bioverfügbarkeit genau zu bestimmen. Das meiste Magnesium wandert in die Zellen. Eine Untersuchung des Blutserums sagt deshalb nur wenig über die Bioverfügbarkeit aus. Die meisten Untersuchungen über die Verwertbarkeit von verschiedenen Magnesiumformen wurden deshalb an Tieren durchgeführt.
Dabei zeigte sich, dass verschiedene Gewebe unterschiedliche Formen von Magnesium verschieden aufnehmen. Eine Studie aus dem Jahr 2019 befasste sich mit der unterschiedlichen Bioverfügbarkeit von Magnesiumcitrat, Magnesiummalat, Magnesiumtaurat und Magnesiumglycinat (29).
Nach der Gabe unterschiedlicher Dosierungen wurde die Menge im Gehirn, in Muskeln und im Blutserum bestimmt. Magnesiumtaurat erhöhte Magnesiumspiegel im Gehirn, unabhängig von der Dosierung. Magnesiumcitrat wurde in Muskeln und im Gehirn in Mengen festgestellt, die der Dosierung entsprach.
Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass sich die Aufnahme von Magnesium nur schwer vorhersagen lässt. Doch wiesen auch sie erneut darauf hin, dass organische Verbindungen besser aufgenommen werden als anorganische Formen.