Zell Up 4

Antioxidantien können freie Radikale unschädlich machen. Das hat weit reichende Auswirkungen auf Ihre Gesundheit. Tausende von wissenschaftlichen Arbeiten widmen sich diesem Thema. Allerdings fehlen bisher noch groß angelegte klinische Studien, die sich mit der Wirkung von Antioxidantien befassen. Ihre positive Wirkung gilt aus diesem Grund als wissenschaftlich nicht bewiesen.

Deshalb drücken sich die Verfasser einer internationalen Studie aus dem Jahr 2018 betont vorsichtig aus, wenn sie schreiben (16): “Neuere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Antioxidantien die Autoxidation kontrollieren können, indem sie die Ausbreitung freier Radikale unterbrechen oder die Bildung freier Radikale hemmen und anschließend oxidativen Stress reduzieren, die Immunfunktion verbessern und eine gesunde Langlebigkeit erhöhen.”

Genauso vorsichtig formulieren diese Wissenschaftler ihre Schlussfolgerung: “Die potenzielle Bedeutung von Antioxidantien im Zusammenhang mit altersbedingten Krankheiten als Ersatz für konventionelle Therapien könnte erheblich sein und muss in klinischen Langzeitstudien aufgeklärt werden.” Zwischen den Zeilen deklarieren diese Forscher also, dass Antioxidantien manche Medikamente auf lange Sicht ersetzen könnten.

Weil freie Radikale im Übermaß offensichtlich ungesund sind, verfügt unser Stoffwechsel bereits über antioxidative Strategien auf der Ebene der Zellen (17). Bei Antioxidantien können wir zwischen zwei verschiedenen Kategorien entscheiden:

Antioxidative Enzymreaktionen vernichten freie Radikale durch biochemische Prozesse.

Antioxidative Enzymreaktionen: Sie vernichten freie Radikale durch biochemische Prozesse. Die meisten körpereigenen Antioxidantien arbeiten auf diese Weise, beispielsweise Glutathionperoxidase, Superoxiddismutase und Katalase (18). Sogenannte Coenzyme wie NADH und Q10 unterstützen diese Reaktionen (19-20).

Antioxidantien: Diese Stoffe können Elektronen abgeben und manchmal auch aufnehmen, ohne sich selbst in freie Radikale zu verwandeln. Natürliche Antioxidantien wie Astaxanthin, Polyphenole und OPC zählen zu dieser Gruppe (21).

Stark vereinfachte Darstellung

Bitte beachten Sie, dass diese Darstellung stark vereinfacht ist. Auf der Zellebene spielen sich in jedem Moment zig-Tausende Prozesse ab. Beispielsweise benötigt eine typische Synapse in einem Säugetier in jeder Sekunde rund 5.000 Glukosemoleküle. Glukose aus dem Blut wird in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zellen, mit Sauerstoff in Adenosintriphosphat umgewandelt (22). Dabei greift der Stoffwechsel auf freie Radikale zurück.

Wissenschaftler auf der ganzen Welt erforschen seit Jahren mit Hochdruck, wie der menschliche Stoffwechsel genau funktioniert. Vieles liegt noch im Dunkeln. Allerdings steht mittlerweile zweifelsfrei fest: Eine Belastung mit freien Radikalen führt zu oxidativem Stress im Körper. Antioxidantien können dazu beitragen, diesen oxidativen Stress auf der Ebene der Zellen zu verringern.

Das führt zu einer Reihe von wohltuenden Effekten im ganzen Körper. Unter anderem haben Forscher beobachtet, dass Antioxidantien Entzündungen hemmen, das Immunsystem stärken und auch die Stimmung verbessern können (23-25).